Wie fotografiere ich eigentlich Bier und Getränke richtig? Hier in unserem Grillblog fotografieren wir ja des öfteren Leckeres vom Grill und in der Regel gibt es auch die passenden Getränke dazu. Damit die Motive auch richtig zur Geltung kommen, haben Martin und ich mal einem Profi über die Schulter geschaut. Im Rahmen der Finest Spirits & Beer Convention 2014 in der Jahrhunderhalle in Bochum wurden wir von Craftwerk Brewing (Bitburger) zu einem Fotoworkshop mit dem Profi-Fotografen Stefan Merkel eingeladen. Thema des Fotoworkshops: “Das perfekte Bier- und Getränke-Shooting“.
Das perfekte Bier- und Getränke-Shooting
Am Samstag dem 18. Oktober 2014 um 14.00 Uhr ging es los. Tristan und Christina von Craftwerk Brewing empfingen uns an der Jahrhunderhalle und Stefan baute bereits seine gesamte Fotoausrüstung und Co. in dem kleinen Besprechungsraum auf. Neben Martin und mir waren auch noch Dennis und Reinhold vom Männerabend-Podcast mit dabei. Ziel des Workshops war es jetzt nicht unbedingt, am Ende das perfekte Foto für eine Werbekampagne im Kasten zu haben, dafür hätten wir den ganzen Tag gebraucht. Zumal wir selbst keine wirkliche Fotoausrüstung dabei hatten. Es gab jede Menge iPhones und eine Einsteiger-Spiegelreflex. Es ging viel mehr um die Grundlagen, auf was man achten muss, wo die Schwierigkeiten liegen, mit welchen Tricks man arbeiten kann, damit das Produkt am Ende auf dem Foto super aussieht und so weiter.
Tipps und Tricks damit es gut aussieht
So fingen wir erstmal an, die Gläser und Flaschen mit Autopolitur zu polieren. Schließlich soll ja später alles glänzen und strahlen. Also wurde fleißig poliert und geschrubbt und am Ende war Stefan mit unserem Werk zufrieden. Der erste Schritt zum perfekten Getränkefoto war getan. Autopolitur ist schon eine gute Sache, auch wenn man das Bier dann nach dem Shooting besser nicht mehr trinken sollte. ;)
Auf das richtige Licht kommt es an
Wichtigste Regel bei der Bier-Fotografie: das Bier muss leuchten! Sprich: das Licht muss idealerweise so gesetzt werden, dass das Bier von hinten “durchleuchtet” wird. Auf solche Details habe ich vorher nie geachtet. Aber wenn man sich die ganzen Werbefotos mal ansieht, wird man merken, dass das Bier in der Tat immer richtig “leuchtet”. Ein interessantes Detail, auf das ich vorher nie so geachtet hatte. Deshalb nahm der Teil mit der Beleuchtung auch die meiste Zeit ein. Der Grundaufbau war zwar schnell gemacht, aber trotzdem mussten wir uns Foto um Foto an das perfekte Licht rantasten und die Lampen bzw. Blitze entweder stärker oder schwächer einstellen.
Denn je nach Bier, Glas und Bierflasche herrschten anderen Bedinungen. Stefan mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung hätte natürlich nicht so lange gebracht, aber es ging ja auch darum, dass wir Foto-Noobs etwas lernen und die Unterschiede zwischen den verschiedenen Konstellationen von Blitz, Licht, Reflektoren usw. sehen.
Künstliche Tropfen und Pusteschaum
Neben Autopolitur und Polierwatte hatte Stefan noch jede Menge andere Utensilien dabei. Jeder kennt ja diese tollen Wassertropfen, die am Glas und an der Flasche herunterperlen und dem Betrachter des Fotos Erfrischung und Spritzigkeit vermitteln. Natürlich kann man die echten Tropfen nehmen, allerdings sind die nach wenigen Minuten wieder weg – keine Chance, dass man die erfolgreich auf’s Foto bekommt.
Aber auch hier gab es von Stefan einen Trick: mit einer Mischung aus Glycerin und destilliertem Wasser kann man ganz prima künstliche Tropfen herstellen. Mit einer Pipette oder Zahnbürste auf das Glas gebracht, halten diese Tropfen tagelang. Perfekt also für solch ein Fotoshooting, bei dem man doch einiges an Zeit braucht, bis das perfekte Foto im Kasten ist.
Apropos Zeit: auf keinem guten Bierfoto darf natürlich der Schaum fehlen. Einziger Haken: auch hier ist die Zeit der größte Feind. Eine schöne Schaumkrone hält natürlich nicht lange genug um sie rechtzeitig zu fotografieren. Es vergeht einfach zuviel Zeit zwischen dem Einschenken und dem eigentlichen Foto. Aber auch für diesen Fall gibt es Abhilfe: ein kleiner Schlauch inklusive Sprudelstein aus dem Aquarium-Bedarf. Damit “schäumt” man das Bier schnell und einfach auf und man sieht keinen Unterschied zum urspünglichen Schaum. Es braucht allerdings ein bisschen Übung und die richtige “Pustedosierung” um den perfekten Schaum zu machen. Mit einem Schneebesen wird dieser dann in Form gebracht und schon kann fotografiert werden.
Fazit:
Es war ein toller Workshop. Wir haben viel von Stefan gelernt und er hat uns jede Menge Tipps und Tricks für das perfekte Foto gezeigt. Es ist schon Wahnsinn, wieviel Arbeit hinter einem einzigen, perfekten Foto steckt. Auch wenn wir für unsere Fotos im Blog nicht drei, vier Stunden pro Foto investieren können (dann würden wir ja nie fertig werden), so haben wir jetzt aber bestimmt ein besseres Händchen für die Komposition des Bildes, die Beleuchtung und die Präsentation insgesamt. Vielen Dank an Stefan Merkel und das Team von Craftwerk Brewing für diese Veranstaltung.