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Pizza vom Grill, so geht’s! Was schief lief und was ich gelernt habe!

Eine leckere Pizza vom Grill ist dank Pizzastein kein Problem und bei Grillfans sehr beliebt. Ich habe mich letztes Wochenende auch mal daran gewagt, eine Pizza auf dem Grill zuzubereiten. Wie es geht, was dabei alles schief lief und was ich dabei gelernt habe, schreibe ich in diesem Beitrag für euch nieder.

Pizza vom Grill Artikelbild

Eins vorneweg: das hier ist sicherlich nicht der ultimative Pizza-Guide, es gibt bestimmt jede Menge Dinge die man anders und wahrscheinlich auch besser machen kann. Das fängt beim Rezept an, geht weiter ob man den Teig mit der Maschine knetet oder mit der Hand und hört bei der Backzeit auf. Und dazwischen gibt es bestimmt auch noch mehrere Arten etwas anders zu machen (über Kommentare mit Feedback und euren Erfahrungen freue ich mich übrigens). Aber hier gibt es auf jeden Fall ein paar Tipps und Hinweise, die einem den Pizza-Genuss vom Grill vereinfachen werden. ;)

 

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Der perfekte Pizzateig

Eine gute Pizza steht und fällt mit dem richtigen Pizza-Teig. Ich habe einige Zeit gesucht und habe dann einen Pizzateig-Rezept bei Chefkoch gefunden, der sich sehr vielversprechend angehört hat. Ich habe allerdings nur die Hälfte der Zutaten genommen und hatte dann am Ende genügend Teig für 6 tellergroße Pizzen:

  • 325 ml lauwarmes Wasser
  • 2 EL Olivenöl
  • 0,5 EL Zucker
  • 1 Würfel Frischhefe
  • 500 Gramm 550er-Mehl
  • 0,5 EL feines Meersalz

Im Originalrezept wird der Teig per Hand auf der Arbeitsfläche geknetet, ich habe den Teig von der Küchenmaschine kneten lassen.

Schritt 1:

Wasser, Olivenöl, Zucker und Hefe vermischen (ich habe alles in den Thermomix geworfen und bei Stufe 1 und 37 Grad für 2 bis 3 Minuten rühren lassen).

Schritt 2:

Mehl und Salz ordentlich vermischen und dann nach und nach mit dem Wasser-Öl-Hefe-Zucker-Gemisch vermischen und den Teig dann ordentlich durchkneten (lassen). Ich habe mir hier wieder vom Thermomix helfen lassen. Gelobt sei die Knet-Stufe des Thermomix‘. ;)

Schritt 3:

Eine ausreichend große Schüssel bemehlen, den Teig in die Schüssel legen und die Schüssel dann mit einem feuchten Tuch abdecken. Den Teig dann eine Stunde gehen lassen. Nach dieser Stunde sollte der Teig in etwas doppelt so groß sein.

Schritt 4:

Den Teig nochmal ordentlich durchkneten, dann ist er einsatzbereit.

Pizzateig ausrollen:

Der Teig kann ruhig richtig dünn ausgerollt werden. Wenn man denkt, dass der rohe, ausgerollte Teig eventuell einen Ticken zu dünn aussieht – dann ist er genau richtig. Beim Backen geht der Pizzateig nochmal ordentlich auf.

Pizzateig einfrieren

Wer jetzt von den sechs Portionen vielleicht nur zwei verbrauchen möchte, kann die restlichen vier ohne Probleme einfrieren und für später aufbewahren. Dazu entweder einfach die Teigkugeln einzeln portioniert einfrieren oder den Teig erst einrollen und dann einfrieren. Vorteil: wenn es mal schnell gehen muss, taut man den Teig einfach auf und spart sich das ausrollen. Man kann direkt mit dem Belegen loslegen. Nachteil: ausgerollt nimmt der Teig mehr Platz weg.

Mehl, Mehl und nochmal Mehl!

Eine Sache, die ich direkt gemerkt habe: man muss mit viel Mehl arbeiten, damit der Teig nicht überall kleben bleibt. Mehl auf der Arbeitsplatte: top! Mehl in der Schüssel: top! Mehl in den Handflächen: top! Mehl auf dem Pizzaschieber: top! Die Küche bzw. der Grillbereich sieht zwar am Ende eventuell aus wie die absolute Mehl-Hölle, aber Mehl ist der Schlüssel zum Erfolg. ;)

Pizza nicht zu dick belegen!

Pizza vom Grill - Pizza belegen

Man sollte die Pizza auf keinen Fall zu dick belegen. Ich tendier auch grundsätzlich dazu, viel zu viel Belag auf die Pizza zu werfen. Am liebsten alle meine Lieblingszutaten auf einmal und am besten noch doppelt Käse. Aber weniger ist hier im wahrsten Sinne des Wortes mehr.

Außerdem wird die Pizza mit zuviel Belag auch viel zu schwer. Das bereut ihr spätestens, wenn ihr die Pizza mit dem Pizzaschieber auf den Pizzastein befördern wollt. Beziehungsweise auch schon vorher, nämlich wenn man die Pizza auf den Pizzaschieber bekommen möchte.

Pizzastein ordentlich aufheizen!

Pizza vom Grill auf dem Pizzastein

Der Pizzastein sollte ordentlich auf Temperatur sein, wenn die Pizza auf den Grill kommt. Deshalb gilt: rechtzeitig vorheizen. Viel hilft viel! Die Hersteller der Pizzasteine geben oft an, wie lange die Pizzasteine ungefähr brauchen, bis sie auf Temperatur sind. Natürlich hängt es auch immer ein bisschen vom Grill ab und ob man einen Gasgrill benutzt oder zur guten alten Holzkohle greift. Also lieber etwas früher den Grill anwerfen, als später die Pizza auf einem lauwarmen Stein liegen zu haben.

Kugelgrill bzw. Grill mit Deckel

Da wir ja den herkömmlichen Backofen durch den Grill ersetzten möchten, brauchen wir auf jeden Fall einen Grill mit Deckel, damit die Luft schön zirkulieren kann. Ein herkömmlicher Kugelgrill ist dazu genauso gut geeignet wie jeder andere Grill mit Deckel.

Mehl auf dem Pizzastein? Bitte nicht!

Eine Sache, die ich definitiv falsch gemacht habe: ich habe Mehl auf den Pizzastein gestreut. Dies wurde so vom Hersteller meines Pizzasteins in der Anleitung empfohlen. Allerdings kann ich nicht nachvollziehen warum.

Denn: über kurz oder lang verbrennt das Mehl auf dem Pizzastein und hier habt nur noch schwarzes Pulver auf dem Stein und unter der Pizza. Das sieht blöd aus und geschmacklich ist es auch nicht der Hit. Ich habe mich auf jeden Fall gründlich über das verbrannte Mehl auf dem Pizzastein geärgert.

Meiner Meinung nach reicht das Mehl, dass sich am Pizzaschieber befindet völlig aus.

Pizza vom Grill - verbranntes Mehl
den Pizzastein nicht extra mit Mehl bestäuben, das verbrennt eh nur

Ein absolutes Muss: der Pizzaschieber!

Neben dem Pizzastein darf eins auf keinen Fall fehlen: ein ordentlicher Pizzaschieber! Hier gibt es die verschiedensten Ausführungen und jede Menge Hersteller auf dem Markt.

Meine Empfehlung: achtet auf eine ausreichend große Fläche und auf eine scharfe Kante. So hängt die Pizza nicht am Rand runter und durch die scharfe Kante bekommt ihr die Pizza auch ordentlich auf den Schieber, ohne sie aus Versehen zusammen zu schieben. Dann habt ihr zwar ein tolles Faltenbrot, aber keine schöne Pizza mehr.

Ganz wichtig, wie auch schon weiter oben erklärt, ist hier das Mehl. Sowohl die Arbeitsplatte auf der ihr den Pizzateig ausgerollt habt als auch der Pizzaschieber müssen ausreichend mit Mehl bestreut sein. Das erleichtert die Handhabung ungemein.

Noch besser: ihr legt den ausgerollten Pizzateig direkt auf den mit Mehl bestreuten Pizzaschieber, so spart ihr euch eine Schiebeaktion und die Gefahr, dass die Pizza beim Draufschieben verunglückt, ist gebannt. Dann könnt ihr die Pizza bequem belegen (natürlich nicht zu dick, siehe oben) und müsst sie nachher nur noch auf den Grill beziehungsweise Pizzastein bekommen.

Nachteil hier: wenn man zwei oder drei Pizzen gleichzeitig backen möchte, braucht man entweder die passende Anzahl von Pizzaschiebern oder man muss die Pizzen blitzschnell belegen und zackzack hintereinander auf den Grill werfen.

Deshalb mein Tipp: erst eine Pizza zubereiten, diese dann mit den Pizzafreunden teilen und in der Zeit die nächste Pizza backen. ;)

Wie gesagt: ein guter Pizzaschieber ist das A und O. Experimente a lá „Hey, ich benutze einfach Backpapier und lasse die Pizza elegant auf den Pizzastein rutschen“ oder Schneidebretter und ähnliches als Pizzaschieber-Ersatz sind keine gute Idee und verderben nur den Spaß (und die Pizza).

Ich war bei den ersten Pizzen etwas geizig mit dem Mehl, entsprechend widerspenstig war die Pizza und die gesamte Handhabung. Rund war die Pizza am Ende nicht mehr, teilweise stoppte die Pizza abrupt auf dem Stein und der Belag rutschte weiter. Ich hätte die Pizza zeitweise am liebsten vom Balkon geschmissen. ;)

Die perfekte Steinofenpizza

Pizza vom Grill - fertig

Wenn man eine Pizza auf einem Backblech im Ofen zubereitet, fehlt der typische Steinofen-Effekt. Kein Wunder, denn ein normales Backblech nimmt keine Flüssigkeit auf, die Pizza brutzelt quasi im eigenen Saft. Da wird nichts kross.

Ganz anders jedoch, wenn man einen Pizzastein benutzt. Durch das Material nimmt der Pizzastein Flüssigkeit auf und die Pizza wird schön knusprig – Schlabberpizza adé!

Ein weiterer Vorteil, wenn man einen Pizzastein benutzt: er speichert die Temperatur gut und gibt sie nach und nach ab. Das verkürzt die Backzeit und kommt auch dem Belag und dem Geschmack zu gute.

Wann ist die Pizza fertig?

Das ist eine gute Frage und hängt ein bisschen vom persönlichen Geschmack ab. Der eine mag den Teig lieber richtig kross und stört sich auch nicht daran, wenn die ein oder andere Stelle etwas dunkler ist. Der andere wieder möchte lieber eine „hellere“ Pizza. Auch die Dicke des Teiges spielt eine Rolle, genauso wie die Menge des Belages und die Temperatur des Grills. Aber gute 8 bis 10 Minuten kann man als Richtwert nehmen.

Nach etwa fünf Minuten, wenn der Rand anfängt sich ein bisschen zu heben, kann man ruhig mal mit dem Pizzaschieber unter die Pizza und sie ein Viertel drehen. Danach lässt man sie in Ruhe zu Ende backen.

Fazit Pizza vom Grill

Pizza vom Grill unförmig

Die Pizza auf dem Grill zuzubereiten ist auf jeden Fall eine gute Alternative zum normalen Backofen. In Kombination mit dem Pizzastein bekommt man eine tolle, knusprige Steinofenpizza. Die ersten Versuche sind vielleicht etwas mühsam, teilweise auch frustrierend, wenn zum Beispiel die toll belegte Pizza auf dem Pizzastein eine Vollbremsung hinlegt und mehr wie moderne Kunst aussieht und weniger wie ein leckere Pizza. Aber wie so oft macht es hier die Übung und auch die Technik (Mehl, Mehl, Mehl!).

Also, kauft euch einen Pizzastein, einen vernünftigen Pizzaschieber – und dann geht’s los! ;)

Wie zu Beginn schon erwähnt: ich freue mich über Kommentare mit Pizzateigrezepten, Tipps und Tricks, euren Pizzaerfahrungen und Feedback jeder Art.

Über Nico

Apple-User, Musik(hörer), Grafikdesigner, (Segel)Flieger, Handballer, Geocacher (MoAdventureTeam) und Kakao-Trinker. Kaffee ist auch toll! ;) Ach ja: Grillen natürlich ebenfalls!

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6 comments

  1. Also ich benutze immer ein Pizzablech vorab.
    https://www.amazon.de/Dr-Oetker-1235-Aufback-Pizzablech-Antihaft/dp/B000UVN3OY

    Also Teig drauf, belegen, für ein paar Minuten zum anbacken auf den Stein und dann runter vom Blech direkt drauf.
    Klappt echt super und ich brauche nicht extra einen Schieber dazu.

  2. Danke für das Rezept und die Tipps! Freue mich schon auf meine Pizza vom Grill! :)

  3. Deine Pizza sieht ja gruselig aus. Die möchte ich nicht mal geschenkt haben! Kaum zu glauben dass sich Leute berufen fühlen irgendwas im Internet zu publizieren, wovon sie offensichtlich keine Ahnung haben. Ich würde empfehlen, geh erst mal in die nächste Pizzaria und bestell eine, dann vergleich das mal mit den komischen Fladen die du produziert hast. Also… musst noch üben

  4. Der „perfekte“ Pizzateig bei Chefkoch.de ??? Es gibt bessere Quellen… Bei Youtube z.B. gibt’s etliche Profi-Pizzaioli, die ihr Rezept für den echten italienischen Pizzateig teilen. Und eben weil „eine gute Pizza steht und fällt mit dem richtigen Pizza-Teig“, ist es umso wichtiger, gerade beim Teig keine Kompromisse zu machen: dein Teig ist vielleicht ok zum Brötchenbacken, aber für eine perfekte Pizza eher nicht: das beginnt schon beim richtigen Mehl: Man muss wirklich italienisches 00 für Pizzateig nehmen mit einem extra hohen Gluten-Anteil von mindestens 12%, andernfalls wird der Teig nicht elastisch genug, um sich ohne Widerstand hauchdünn ausbreiten zu lassen (z.B. https://www.italia-import.de/le-5-stagioni-farina-pizza-napoletana-tipo-00-1000g-weizenmehl-fur-pizza-neapoletana).

    Ausserdem: viel zu viel Hefe ! Um halbwegs an den typischen Geschmack wie beim Italiener ran zu kommen, muss der Teig sehr sehr lange gehen (mehr als 24 Std.) – und zwar sowohl einige Stunden bei Zimmertemperatur als danach auch im Kühlschrank. Und das geht nur, wenn der Teig nicht mit Hefe vollgepumpt ist, die ihn innerhalb von 1 Std. aufs doppelte Volumen aufbläht. Bei 500 g Mehl nimmt man nicht mal 10 g Hefe…

    Naja und dann: das Nudelholz verträgt sich absolut nicht mit perfektem Pizzateig: damit rollst du die ganz Luft aus dem Teig und machst ihn – statt zu einer luftigen Pizza mit schönem dicken Rand – zu einem langweiligen Fladen, den man zwar belegen, backen und wohl auch essen kann, der aber mit einer perfekten Pizza wenig bis nix gemein hat…

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